Nummernschildmuseum - Historische Zulassungs-Kennzeichen, Zulassungsbezirken und Zulassungsbehörden der DDR.

Kennzeichen der DDR im Nummernschildmuseum

21.11.2024 • Michael Blömeke •

Die in den Beiträgen „Eine Datenbank für Nummernschilder“ und „Deutsche Kennzeichenliste 2.0“ begonnene Geschichte rund um das „Nummernschildmuseum“ und dessen von uns realisierte „Deutsche Kennzeichenliste“ wird fortgesetzt. Der erste historische Datenblock – die Epoche zweier deutscher Staaten, also der Zeitraum von 1956 bis 1990, in der die DDR existierte – ist vollständig mit allen verwaltungsrechtlichen, -technischen und geografischen Daten in die „Deutsche Kennzeichenliste“ integriert.

Das Internationale Museum für Nummernschilder, Verkehrs- und Zulassungsgeschichte, kurz „Nummernschildmuseum“, befindet sich in einem historischen Fabrikgebäude in Großolbersdorf im Erzgebirge, etwa 20 km südlich von Chemnitz. Gegründet durch intensive Sammlungstätigkeit und Vereinsengagement, nahm es im April 2001 seine Pforten als gemeinnütziges Projekt eines eingetragenen Vereins auf. Auf rund 350–400 m² Ausstellungsfläche präsentiert es über 3 000 historische Nummernschilder aus über 170 Ländern, begleitet von mehr als 50 alten Verkehrsschildern sowie zahllosen Dokumenten zur Verkehrsgeschichte – etwa Führerscheine, Strafzettel, Zulassungspapiere, unterschiedliche Materialien zur Schildproduktion und vieles mehr. Die Ausstellung deckt die Schriftstück- und Kennzeichnungsentwicklung von der Kaiserzeit, über Besatzungszeiträume, DDR-Zeit und Bundesrepublik bis in die Gegenwart ab, ergänzt durch Themen-Vitrinen wie historische Fahrschulen, Automobilclubs, Kennzeichenherstellung und kuriose Exponate. Das Museum versteht sich als lebendiges, ständig wachsendes Projekt, unterstützt durch Vereinsarbeit, Eintrittsgelder, Spenden und enge Kooperationen mit lokalen und überregionalen Partnern.

Nummernschilder der Deutschen Demokratischen Republik

Dass die erste historische Epoche, die Zeit der Existenz der DDR, nach der Fertigstellung der Nummernschild-Datenbank so zügig in die „Deutsche Kennzeichenliste“ integriert werden konnte, ist dem Umstand zu verdanken, dass das Bundesamtes für Kartographie und Geodäsie die geografischen Daten zur Geschichte der DDR vollständig veröffentlicht hat und die Daten zu Zulassungs-Kennzeichen und zur Zulassungs-Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik vom Kraftfahrt-Bundesamt und verschiedenen anderen Quellen bereitgestellt wurden. Mit der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik in der sowjetischen Besatzungszone wurden 15 Bezirke gebildet, die zu den Bundesländern in der BRD adäquate Verwaltungseinheiten darstellten. Die untere Verwaltungsebene der DDR waren die Bezirke. Bereits 1953 wurde eine Weiterentwicklung des preußischen Systems zur Kennzeichnung von Kraftfahrzeugen etabliert.

Die grafische Darstellung in der digitalen Landkarte zu dieser Epoche wurde nicht nur separat in der historischen Übersicht präsentiert, sondern auch, aufgeschlüsselt in die verwaltungsrechtlichen Ebenen der Kreise und Bezirke der DDR, als optionale Ebenen in die gesamtgeografische Darstellung integriert. So können geografische Gegebenheiten und Darstellungen visualisiert werden, die so bisher kaum bekannt waren und völlig neue Erkenntnisse gewonnen werden.

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